Fastnacht

Kappenabend 2016

Viele Tänzer begeistern das Publikum

Unter der Regie von Präsident Pasquale Gulino marschierte der Elferrat mit dem Narrhalla-Marsch in die vollbesetzte Christoph-Bär-Halle ein.

Eröffnet wurde das Programm von der Tanzgruppe "Firegirls", die ganz im Stil der 70er Jahre mit Rock'n'Roll im wahrsten Sinne des Wortes die Bühne rockten. Hierbei wurden sie von vier jungen Männern unterstützt. Das Publikum war begeistert und forderte hier die erste Zugabe.

Wie man sich als Weihnachtsbäume in der Fastnachtszeit fühlt, wussten die Zwillinge Elvira und Petra zu berichten. In aufwendig geschmückten Kostümen ließen sie die Narren wissen, wie man als Baum in den Adelsstand erhoben wird und warum es die Krönung eines jeden Weihnachtsbaumes ist, in Goller Stuben zu stehen.

Pasquale begrüßte die zahlreichen Ehrengäste bevor die Tänzerinnen der Gruppe "Just 4 Fun" zu einem fetzigen Hitmix über die Bühne wirbelten und das Publikum mit Schwung und Grazie in ihren Bann zog.

Das erste Mal zu Gast auf der Goller Bühne war Stefan Fillauer. Der Geistliche aus dem Nachbarort glossierte als Philosoph u. a. das politische Weltgeschehen mit dem Fazit "Wir schaffen das".

Für 11 Jahre Engagement in der Goller Fastnacht ehrte Pasquale mit einem Sonderorden Elvira Baumann, Alicia Reim, Mario Gulino und Tanja Litzinger. 22 Jahre dabei sind Michael Toigo und Sabrina Simon, die seit Gründung der Tanzgruppe "Young Girls on Stage" ebenfalls seit 22 Jahren auf der Bühne steht.

Clemens Klink als Landei versuchte seinem Freund Marcel aus der Großstadt seine neue Lebensweise mit Yoga und mehr näher zu bringen. Dieser konnte nicht verstehen, warum Körper und Geist in Einklang gebracht werden soll, wo gar kein Geist vorhanden ist. Viel Applaus erntete der selbst ernannte Yogameister bei seinen praktisch vorgeführten Übungen als herabblickender Hund.

Nach der Pause brachte die Kapelle "Soundwave" das Publikum erneut in Schwung bevor die "Goller Feuerpatschen" – eine witzige Tanzgruppe aus den Reihen der Goller Feuerwehr unter der Leitung und Natascha Schwarz – fast sensationell auch mit akrobatischen Einlagen und witzigen Showelementen die Narren begeisterten. Ohne Zugabe durften auch diese schönen Männer – und Frauen – die Bühne nicht verlassen.

Wie man auch mit schwierigen Kunden als Obst- und Gemüsehändler auf dem Markt umgeht wusste Theo Toigo zu berichten. Die Oma, die 3/8 Feldsalat möchte, wird von ihm ebenso gut bedient wie die dürre Ziege, die lediglich vier Blatt Salat kauft oder auch der Student, der stets ein Schnäppchen auf dem Wochenmarkt machen will.

Die Tänzerinnen der "Young Girls on Stage" waren in der Tat nicht mehr "young". Perfekt geschminkt und in tollem Outfit rockten sie mit ihrem Rollator die Bühne und zeigten, was auch im Alter noch in ihnen steckt. Eine tolle Darbietung, die mit viel Applaus belohnt wurde.

Im Zwiegespräch lamentierten Asti und Alex über die aktuelle Einkaufsituation im Ort, dass es mehr Friseure als Lebensmittelgeschäfte gibt und mit welchen Schwierigkeiten man im Alter zu kämpfen hat – egal, ob überdimensionales Fernsehgerät oder Unfälle mit dem Rollator – sie hatten stets die Lacher auf ihrer Seite.

Ein abschließendes Highlight war die Gruppe "Gollerformia Dreamboys". Diese mehr oder weniger grazilen Tänzer alias Olivia, Andrea, Katrin & Co. waren eine Augenweide und wussten das Publikum auch zu später Stunde noch einmal zu begeistern.

Präsident Pasquale bedankte sich bei den Zeremonienmeisterinnen Larissa Grobeis und Liz Macus und den zahlreichen Helfern und Akteuren auf und hinter der Bühne. Die Narren tanzten noch bis in die frühen Morgenstunden zu den Klängen von "Soundwave" und waren sich einig, dass es ein schöner Abend mit vielen Highlights war.

Tänzer lassen Bühne beben

Ried-Echo vom 26.01.2016

TSV GODDELAU Präsident Pasquale Gulino führt durch ein sportliches und witziges Programm

GODDELAU - Aktiv auf der Bühne oder schunkelnd und klatschend im Publikum trafen sich die Goddelauer zur Kappensitzung des Turn- und Sportvereins (TSV). Sie begeisterte durch sportliche Leistungen der Tanzgruppen und witzige Büttenreden.

Kaum ist Weihnachten vorbei, muss der TSV-Elferrat die Narrenkappen hervorholen. Bei der Begrüßung zur Kappensitzung hängt Präsident Pasquale Gulino die närrische Messlatte hoch. Da zitiert er jemanden, „den er sich nicht merken kann“, mit einem aufmunternden „Wir schaffen das“ – und meint damit nicht nur den Konsum von Wein und Bier, sondern auch die Produktion guter Laune in der Christoph-Bär-Halle.

Die ist närrisch geschmückt, und auch die Besucher haben sich in närrische Schale geworfen: glitzernd in altägyptischem Look, bayerisch-rustikal oder fantasievoll mit Flügeln und wallendem Umhang oder Säbel und Augenklappe.

Das Potpourri der Schunkellieder lässt die Zuschauer endgültig die Weihnachtslieder vergessen – bis zwei Christbäume die Bühne betreten. Elvira Baumann und Petra Knöß haben noch Lametta und bunte Kugeln am Kostüm und fühlen sich als Goller Weihnachtsbaum besonders geadelt. „En Weihnachtsbaum bist du, wenn du zwei Dinge hast – en eigene Ständer un Glocke am Ast“ belehren sie ihr Publikum, das mit lautem „uiuiui“ dankbar die Belehrung annimmt.

„Wir schaffen nix, wir schreiben an“

Der Sitzungspräsident lässt als Protokoller einige ironische Seitenhiebe auf die Politik los. Die AfD fordere die Todesstrafe für Selbstmordattentäter, und die FDP habe eine 360-Grad-Wende hingelegt, spottet er. Die frisch sanierte Filiale der Sparkasse vergleicht er mit einem Maggi-Kochstudio mit Infotainment an den Kassenautomaten.

Die Philosophie jedoch, die überlässt er dem alten Griechen, der seinem Fass entsteigt: Pfarrer Stefan Fillauer im Gewand des Diogenes nimmt ebenfalls „Wir schaffen das“ als Motto seiner Rede und wandelt für seine Nachfahren im 21. Jahrhundert das Zitat ab in „Wir schaffen nix, wir schreiben an“. Den „Toleranzaposteln“ gibt er zu bedenken, dass auch seine Tonne nur begrenzt Platz für Untermieter habe und er sich nachts nicht mehr zum Gassi-Gehen auf die Straße traue. Damit allerdings zieht er sich den lautstarken Zorn eines Zuschauers zu, der rechte Hetzparolen in dieser Rede erkennen will. Dann jedoch schafft der Pfarrer die Wende zu seiner Berufung. „Was haben wir außer Trinken und Speisen vorzuweisen?“ erinnert er an den tieferen Sinn von Weihnachten. Da könnten wir von den Menschen lernen, die sich auskennen in ihrer Religion, mahnt er.

Ganz und gar unpolitisch, dafür umso sportlicher treten die vereinseigenen Tanzgruppen auf. Zwölf Firegirls, gekleidet wie zur Blütezeit des Rock’n’Roll, lassen die Bühne beben und die Zuschauer nachdrücklich Zugaben fordern.

Perfekte Choreografie beim Ententanz

Weitere acht Damen kombinieren „Just 4 Fun“ Disco-Klänge mit Akrobatik und beenden ihre Zugabe mit dem Abschuss einer Konfetti-Kanone. Auch so kann man es richtig krachen lassen. Die närrische Show aktiviert die Zuschauer mit einem neudeutsch „Battle“ genannten Wettstreit zwischen Mitmach-Musik von der Band gegen Musik von der Technik. Da erweisen sich die Goller als Kenner einschlägiger Hits und tanzen mal den Ententanz und mal Rucki-Zucki – in perfekter Chorografie, wie der Präsident von der Bühne aus beobachtet.

Theo Toigo, jüngster Büttenredner des Abends, spottet als Wochenmarkt-Verkäufer über Marotten seiner Kunden, die kleine Beträge mit großen Scheinen und große Beträge mit kleinen Münzen zahlen. Er gehört zu denen, die für elf Jahre aktive Teilnahme vom Präsidenten geehrt werden, zusammen mit Elvira Baumann, Alicia Reim, Mario Gulino und Tanja Litzinger. Für zwei Mal elf Jahre als aktive Fastnachter erhielten Sabrina Simon und Michael Toigo einen Orden.

Der TSV wäre kein Sportverein, wenn nicht weitere Tanzgruppen mit beachtlicher Leistung das Publikum begeisterten. Die Young Girls on Stage treten als Rollator-Gang auf und mit einer Menge Aktobatik zeigen die Goller Feuerpatschen, dass sie mehr können als Brandbekämpfung bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Nach einem weiteren Höhepunkt, den „Gollerfornia Dreamboys“, folgt das große Finale, nach dem die Bühne freigegeben wird für alle, die endlich selbst tanzend die lange Faschingsnacht feiern wollen.