Beim traditionellen Kappenabend vom 19.02.2011 in der Christoph-Bär-Halle wurde der neue Sitzungspräsident Andreas Mittelstädt mit seinem Elferrat von der Tanzgruppe "Just 4 Fun" in den Saal begleitet, wo er schon von seinem närrischen Publikum erwartet wurde. Gleich am Anfang wurden die Narren mit einem speziellen Song auf ein "neues Goller Lied" eingestimmt. Hierzu bat der neue Chef des Elferrates einige Gäste auf die Bühne, die zwar überrascht waren aber dennoch tatkräftig mitsangen.
In frühere DISCO-Zeiten mit Ilja Richter versetzt zeigten die Gruppe "Just 4 Fun" einen tollen Tanz – und durfte die Bühne nicht ohne Zugabe verlassen. Nach der Begrüßung der Ehrengäste stand ein Goller Original in der Bütt: Clemens Klink. In einem sehr gewöhnungsbedürftigen Outfit teilte er der Narrenschar sehr unterhaltsam mit, wie die Suche nach seiner Traumfrau verlief und mit welchen Problemen er noch heute wegen seiner Auserwählten leben muss. Großer Applaus war hier der Lohn für den gelungenen Vortrag. Die "Temptations" – ein Gruppe von hübschen jungen Damen – präsentierten einen modernen und ausdrucksstarken Tanz. Die sportlich-eleganten Bewegungen waren perfekt einstudiert und versprechen auch für die nächste Kappensitzung wieder ein Highlight. Eine etwas andere Weinkönigin – Tanja Zimmermann – klagte darüber, wie sie mehr oder weniger freiwillig zu diesem Amt kam. Als Ersatz-Weinkönigin versuchte sie, mit den Begriffen aus dem Weinbau klarzukommen und das Beste aus ihrem Job zu machen. Mit allen Wassern gewaschen – besonders dem Regen – waren die "Golldies". Toll geschminkt strahlten sie mit "Raindrops Are Falling On My Head" mit dem Publikum um die Wette. Als Italiener – made in Germany – präsentierte sich Pasquale Gulino. Mit seinen Integrationsversuchen und Vergleichen mit seinen heimischen Landsleuten hatte er die Lacher stets auf seiner Seite und durfte die Bühne erst nach einer Gesangseinlage – fahnenschwenkend italienisch/deutsch – verlassen. Die "Riedsirenen", eine Gesangstruppe, die seit einigen Jahren besteht, nahm die Narren mit auf eine Reise nach Amsterdam, nachdem sie – ganz wie Jürgen Drews – dem Publikum ein "Schloss gebaut" hatten. Am Ende der Reise stellten sie zusammen mit dem voll besetzten Saal musikalisch fest, dass sie noch "niemals in New York“ waren. Die Narren sangen kräftig mit. In himmlische und höllische Sphären entführte die Tanzgruppe "Quärbeet". Als Engel und Teufel in tollen Kostümen überzeugten sie mit viel Rhythmus im Blut und setzten explosive Akzente. Wie es in der Unterwelt in der Bahnhofstraße zugeht berichteten die Debütanten Elvira Baumann und Petra Knöß. Die Zwillinge hatten genaue Vorstellungen davon, wie man sich als Ratten im Kanalnetz besonders wohlfühlen kann. Mit einer Mausefalle bedankte sich der Sitzungspräsident bei diesem Duo. Als Boxer wie Klitschko und Co. eroberten die "Young Girls On Stage" den Ring – also die Bühne. Mit bekannten Rhythmen "kämpften" sie tänzerisch auf der Bühne – eine Zugabe wurde auch hier lautstark gefordert. Wie die Arbeit bei der "Stiftung Warentest" funktioniert wusste Uwe Reibold zu berichten. Der testete sowohl das Publikum als auch den Elferrat und die Bediensteten im Rathaus und hatte so manch guten Tip für die Qualitätskontrolle auf Lager. Als Cheerleader aus Amerika beendeten die "Goller Buwe" die Reise um die Welt. In körperbetonten Originalkostümen, schicken Perücken und Tennissocken brachten sie die Narren noch einmal richtig in Fahrt. Als „Kall vun de Hall“ brillierte Ralf Schuchmann von seinen Sorgen als Hausmeister. Er verriet so manches Geheimnis aus der Christoph-Bär-Halle und ließ das Publikum wissen, dass in "seinem Gemäuer" unterschiedliche Events stattfinden – so auch im April die Hochzeit von Prinz William und Kate aus England.
Bei dem anschließenden Finale kamen noch einmal alle 80 Akteure auf die Bühne bevor zu den Klängen der Gruppe "Soundwave" noch lange getanzt wurde.Geehrt wurden beim Kappenabend zwei Aktive, die schon lange bei der Goller Fastnacht dabei sind: Regina Schütz und Christian Müller bekamen den "Goller Fastnachtsorden am Bande". Ein besonderer Dank ging an Ralf Schuchmann, der in vielen Arbeitsstunden ein komplett neues Bühnenbild geplant, gestaltet und gebaut hat. Ebenso erwähnt wurden die beiden Zeremonienmeisterinnen Lea Seybel und Luzy Karkowski sowie die Büttenschieber Christian Feistl und Christian Matern, die mit viel Spaß an der Sache dabei waren.
Auch den vielen Helfern vor, während und nach der Veranstaltung dankte Andreas Mittelstädt. Ohne die vielen Freiwilligen und engagierten Akteure wäre ein Kappenabend nicht denkbar.
Ried-Echo vom 22.02.2011
GODDELAU Wer künftig die Show „Wetten dass ...“ moderiert, steht immer noch nicht fest. Die Programm-Verantwortlichen grübeln weiter, wer Thomas Gottschalk ersetzen könnte. Vielleicht sollten sie es so machen wie die Karnevalisten des TSV Goddelau, die einen Nachfolger für den Sitzungspräsidenten Holger Hanika gesucht haben: Andreas Mittelstädt erzählte beim TSV-Kappenabend am Samstagabend, wie er im Vereinsheim zufällig in ein Casting geriet. Die Jury habe ihn erblickt und ihn prompt als neuen Elferratsvorsitzenden ausgedeutet, zumal ihm auch noch Hanikas Kostüm gepasst habe.
Mit einer Hommage an eine andere Sendung, die von 1971 bis 1982 ausgestrahlte Musikshow „Disco“, unterhielten die Tänzerinnen von „Just 4 Fun“ die 380 Besucher in der Christoph-Bär-Halle. Aus dem Hintergrund rief die auf Band konservierte Stimme des jugendlichen Ilja Richter, damals Moderator dieser Kult gewordenen Pop-Parade: „Licht aus, Spot an!“ Und dann hämmerten flotte Beats drauflos.
Ein Kontrastprogrammm zum Beat-Stakkato bot Mittelstädt später mit den „Ried-Sirenen“. Die Gesangsgruppe ließ mit Stimmungsschlagern von sich hören, wobei sie sich reisefreudig gab, Musikalisch ging's nach Amsterdam und sogar Jürgen Drews' „Schloss, das in den Wolken liegt“.
In Italien kennt sich Pasquale Gulino aus. Als Wahl-Deutscher erzählte er dem Publikum von seinen komischen Integrationsversuchen, um die Bühne letztlich mit Gesang und die Fahnen beider Nationen schwenkend zu verlassen. Die „Goller Buwe“ waren amerikanisch eingestellt und mimten füllige Cheerleader in körperbetonten Kostümen und Röckchen, scheußlich schön garniert mit Tennissocken.
Auch nicht gerade geschmackvoll war die Kleiderwahl jenes Herren, den Clemens Klink darstellte. Der Büttenredner erzählte, wie er eine Traumfrau suchte und einen Albtraum fand: „Meine Alte, die nervt“ war der Titel seines Vortrags.Besser, er hätte sich bei den „Young Girls On Stage“ umgeschaut. Die Mittzwanzigerinen gaben sich als Boxerinnen allerdings kämpferisch.
Die „Temptations“ gaben am Samstagabend ihr Debüt bei der TSV-Narrengala. Sie hatten zu Christina Aguileras „Not myself tonight“ eine sportlich-elegante Choreographie einstudiert. Auf dem Singlecover dieser Songs präsentiert sich die wasserstoffblonde US-Sängerin im sexy Dress mit Teufelshörnern. So Kostümiert, hätte Christina Aguilera beim Kappenabend bei der Gruppe „Quärbeet“ mitmachen können, die als Engel und Teufel tanzte.
Weintrauben sind die Dämonen von Tanja Zimmermann, In der Bütt erzählte sie, wie sich sich als unfreiwillige Weinkönigin in diesem Amt quält. Gar nicht so leicht, mit den vielen Fachbegriffen aus dem Weinanbau zurecht zu kommen. Eines dürfte aber auch ihr klar sein: Ratten haben in einem Weinkeller nichts zu suchen. Ein solcher Winzerbetrieb käme nie durch die Qualitätskontrolle von Uwe Reibold, der aus seiner Arbeit bei der „Stiftung Warentest“ berichtete. Der Büttenredner testete sowohl das Publikum, als auch den Elferrat. Und gab Tipps, wie man das Niveau im Rathaus verbessern könnte.
Jene Ratten, die die Debütantinnen Elivira Baumann und Petra Knöß spielten, hausen nicht zwischen Weinregalen und -fässern, sondern in der Unterwelt der Goddelauer Bahnhofstraße. Die Zwillinge schilderten ihre Vorstellungen, wie man sich als Ratte im Kanalnetz besonders wohlfühlen kann.
Damit es den beiden dort aber nicht zu gut gefällt, schenkte Sitzungspräsident Andreas Mittelstädt dem Duo zu Dank eine Mausfalle.
Wo werden Prinz William und seine Kate ihre Traumhochzeit feiern? „Kall vun de Hall“ alias Ralf Schuchmann stellte eine wagemutige Behauptung auf: Die royalen Turteltauben heiraten natürlich dort, wo Karl als Hausmeister nach dem Rechten sieht – in der Christoph-Bär-Halle.
Insgesamt 70 TSV-Aktive – darunter Regina Schütz und Christian Müller, die für ihr langjahriges Engagement bei der Goddelauer Fastnacht geehrt wurden – wirkten beim Kappenabend mit. Zum Finale kamen sie alle auf die Bühne, ehe in der Narrhalla zur Musik der Band „Soundwave“ bis in den frühen Morgen getanzt wurde.